Eine innovative kleine Brauerei          Zurück zur Aufgabe
 Lösung in indirekter Rede

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Nehmen Sie wenige weitere geringfügige Änderungen Art vor.

 

Karl Locher
Bierbrauer, Appenzell

 

Karl Locher schreibt in seinem Beitrag,

als Johann Locher 1886 die Brauerei Locher in Appenzell gegründet habe, hätten in der Schweiz um die 600 Brauereien existiert

Sechzig Jahre später seien es nur noch rund 60 gewesen und heute verblieben noch deren 24 (ohne Gasthausbrauereien).

Der Bierausstoß der Brauereien sei im selben Zeitraum von einer Million Hektoliter auf 4 Millionen Hektoliter gestiegen.

Braumeister Karl Locher

 

Locher

 

Der Größenzuwachs der heutigen Großbrauereien sei in der Zeit des Kartells geschehen und nur durch Aufkäufe anderer Brauereien möglich gewesen, da man nicht in Konkurrenzgebiete habe liefern dürfen

Mit dem Fall des Kartells im Jahre 1990 sei der Markt frei geworden

Die Brauerei Locher habe zu dieser Zeit eine Kundschaft rund um den Kamin gehabt, wobei der weiteste Kunde 13 km von der Brauerei entfernt gewesen sei

Nach dem Fall des Kartells habe die Brauerei Locher schnell Spezialitätenbiere wie das Vollmondbier, das naturtrübe Quöllfrisch, das Kastanienbier oder das Appenzeller Weizen entwickelt, welche zuerst überregional vertrieben worden und heute im ganzen Lande zu kaufen seien

Neben dem nationalen Markt würden die Spezialitätenbiere auch, wohlgemerkt in kleinem Maß, nach Kanada, Deutschland, Frankreich und Italien exportiert.

Manager statt Brauer

Die Wachstumsstrategie der Brauerei Feldschlösschen habe dagegen weiterhin auf Übernahmen gesetzt und nach der Kartellzeit zusätzlich die Brauereien Cardinal in Freiburg und Hürlimann in Zürich verschlungen

Während nun Feldschlösschen infolge der Übernahmen an Verdauungsproblemen gelitten und sich zusätzlich eine Grippe in Form des Managements zugezogen habe, hätten sich praktisch alle Klein- und Mittelbrauereien positiv entwickelt.

Bei der Brauerei Locher in Appenzell wirtschafteten seit fünf Generationen Brauer; bei Feldschlösschen seien diese in den letzten Jahren durch Manager ersetzt worden

Der Eindruck entstehe, dass bei Feldschlösschen und bei der Mehrheit der Aktionäre die Liebe zum Bier durch die Liebe zu tief schwarzen Zahlen abgelöst worden sei

Sobald man das Kulturgut Bier auf reine Zahlen reduziere, gehe die Passion dafür verloren. 

Man müsse sich fragen, was es sich zu kämpfen lohne, wenn das Herzblut fehle

Der 22. Mai werde den Brauern gewiss als Schwarzer Montag in Erinnerung bleiben. 

Das Schicksal von nicht wenigen Feldschlösschen-Biermarken sei dadurch wohl besiegelt.

Die Klein- und Mittelbrauereien würden kurz- und mittelfristig von dieser Marktlage profitieren. 

Sollte die Brauerei Feldschlösschen an einen ausländischen Großbrauer verkauft werden, werde Industriebier, welches hauptsächlich durch Werbung lebe, den Schweizer Biermarkt dominieren.

 

                                                               Der Bund, 27. 5. 2000